Montecristo No. 3 "Serie Sevilla" Jar

Der Montecristo No. 3 "Serie Sevilla" Jar ist der erste Keramik-Topf aus der neuen Sevilla-Serie, dessen Design dem legendären Ramon Allones Sevilla Jar aus den 1930er Jahren und dem späteren Partagas Sevilla Jar aus den 1940er Jahren nachempfunden wurde. Er ist seit Mai 2016 im Handel und kostet inkl. 27 Zigarren 300€. Die exklusive Auflage für den spanischen Markt beträgt 2000 Stück. Die Sevilla Montecristo No.3 ist eine mittelbraune, nach Frucht, Honig und Pfeffer duftende Corona Zigarre. Sie trägt im Unterschied zur "gewöhnlichen" No.3 eine zweite Schleife und wurde zudem 5 Jahre lang gelagert. Nun zum Tasting: Die Zigarre startet mittelkräftig und cremig, mit Röstaromen, Leder, Erde, Nuss und etwas Pfeffer. Auch nach den ersten 10 Minuten schmeckt die No. 3 hauptsächlich nach den oben genannten Aromen, nun aber deutlich milder und cremiger. Nach weiteren 15 Minuten, also zu Beginn des zweiten Drittels, gesellt sich ein dezentes Fruchtaroma einer getrockneten Mango dazu. Anfangs noch sehr zurückhaltend, kann sich das Aroma der Mango in den nächsten Minuten voll entfalten und zusammen mit viel Leder, Nuss und Pfeffer den besten Geschmack im gesamten Rauchverlauf hervorbringen. Leider nicht von Dauer, denn spätestens gegen Ende des zweiten Drittels baut die Zigarre geschmacklich stark ab. Cremig-fruchtige Cocktailpassagen scheinen nun endgültig Geschichte zu sein. Viel mehr setzen sich jetzt bittere Nussaromen durch, welche nicht nur die Qualität des Genießens mindern, sondern auch das Weiterrauchen im letzten Drittel erheblich erschweren. Leider bleibt die Zigarre bis zum Schluss ungewöhnlich bitter. Fazit: Abgesehen vom letzten Drittel, in dem die Zigarre ungewöhnlich bitter schmeckte, eine gute, sehr cremige, fruchtig-würzige, mittelkräftige Zigarre. Schade nur, dass der Jar nicht aus Porzellan, sondern aus Keramik ist, denn die transparente Glasur der Keramik bekommt mit der Zeit Haarrisse. Diese schaden zwar dem Jar nicht in der Substanz, sorgen aber dafür, dass mein Ästhetiker- und Sammlerherz stark blutet.  Rauchdauer ca.: 60 Min.

Juni, 2017

2. Tasting

Nach 3 Jahren war es wieder an der Zeit, eine No. 3 aus der Sevilla Serie zu rauchen. Und, gleich nach dem Anzünden wird klar, dieses Exemplar ist anders als Ihre Schwester aus dem ersten Tasting, schließlich durfte sie auch 3 Jahre länger im Humidor reifen. Nach den Anfangsminuten, in der die elegante No.3 sehr cremig nach delikaten Röstaromen, gerösteten Kaffeebohnen, Holz und Pfeffer schmeckt, entfaltet sie im ersten Drittel einen weichen und sehr cremigen, toastig-buttrigen Geschmack nach Röstaromen, Holz, Gras, Nuss und Erde. Auch in der ersten Hälfte des zweiten Drittels entwickelt die Zigarre einen sehr weichen und cremigen, toastig-buttrig nach feinen Röstaromen, Haselnuss, Gras, Holz und Pfeffer schmeckenden Rauch. Kurz vor der Hälfte gesellt sich noch ein frisch und leicht süßlich schmeckendes Pfefferminzaroma dazu. Etwas später, also nach der Hälfte, schmeckt die Zigarre etwas intensiver, aber weiterhin toastig-buttrig nach einer Mischung aus Erde, Leder, Kaffee, Röstaromen, Pfeffer, Heu und Pfefferminze. Im letzten Drittel trifft man auf einen deutlich trockeneren, aber weiterhin relativ cremigen Geschmack nach Pfefferminze, Pfeffer, Röstaromen, Holz, Erde, Heu, Haselnuss, etwas Zitrusfrucht und Leder. Fazit: Ob sich die Zigarre in den letzten 3 Jahren so entwickelt hat oder schon immer anders als ihre Schwester war, kann ich leider nicht beurteilen, wahrscheinlich liegt die Wahrheit irgendwo dazwischen. Auf jeden Fall, eine sehr delikate, cremig-würzige, mittelkräftige Zigarre. Auch hier heißt es für mich: "Time to Say Goodbye - No. 3"  Rauchdauer ca.: 60 Min.

Juli, 2020